Locke & Key zeigt eindrucksvoll, wo eine Reise mit einen Comicbuch hingehen kann. Die mehrbändige Geschichte um das Familienhaus in der Kleinstadt Lovecraft begeisterte eine große Leserschaft weltweit und wurde unter anderem mit dem British Fantasy Award und einem Eisner Award prämiert. Dieser Comic bietet die perfekte Mischung zwischen Textwriting und Illustration.
Locke & Key erzählt uns in seinem ersten Band die Geschichte der Familie Locke, welche sehr dramatisch mit dem Tod des Vaters beginnt. Rendell Locke ist Vertrauenslehrer an seiner Schule und bekannt dafür sensibel und respektvoll mit seinen Schülern umzugehen. Leider wird Rendell eines Tages durch einen labilen Schülern in seinem Ferienhaus hingerichtet. Die Familie leidet so unter dem Verlust, dass sie beschließt in das Elternhaus von Rendell zu ziehen um dort etwas Abstand zu gewinnen und das Leben neu zu ordnen.
Das Familienhaus der Locke’s strahlt dabei bereits zu Beginn etwas mystisches aus. Was wenig verwundert, wenn auch schon der Ort den Namen Lovecraft besitzt. Die drei hinterbliebenen Kinder versuchen sich bestmöglich einzuleben. Bode, der jüngste der Familie, entdeckt durch Zufall eine seltsame Tür, die ihn eine außer-körperliche Erfahrung beschert. Spätestens ab hier ist auch klar, in welche Richtung der Comic geht. Neben dem Hauptgebäude des Anwesens befindet sich ein Brunnenhaus. Bode hört eines Tages eine Stimme aus dem Brunnen und findet dort ein eingesperrtes Wesen. Dieses Wesen versucht den jüngsten Spross zu überreden es frei zu lassen. Ohne weiter auf die Geschichte einzugehen, empfehle ich euch dringlich, diesen Comic zu lesen!
Grund für den Erfolg von Locke & Key
Der Grund für den Erfolg dieser Comic-Reihe liegt in der Kombination aus Author und Zeichner. Die Geschichte wurde geschrieben von Joe Hill. Dieser Mann hat praktisch die Schreiberei von spannenden Texten mit in die Wiege gelegt bekommen. Joe Hill ist der Sohn des Erfolgsauthors Stephen King. Der eine oder andere sollte mit diesem Namen etwas anfangen können. Joe Hill ist aber auch selbst bereits ein erfolgreicher Author und beweist nicht nur im Comic Medium ein Gespür für die richtigen Abläufe und Dramaturgie, sondern auch in Romanen wie Strange Weather.
Ihm zur Seite als Illustrator steht der Chilene, Gabriel Rodriguez. Eigentlich ist der Chilene Architekt und zeichnet Comics nur im Rahmen eines Nebenerwerbs. Umso beeindruckender die Tatsache, dass diese beiden Künstler zusammengefunden haben. Rodriguez Stil ist eine Mischung aus dezenter Überzeichnung und klaren Strukturen. Die Bilder in Locke & Key sind in jedem einzelnen Panel sehenswert. Die Kombination dieser beiden Künstler und somit die Vereinigung zweier Stärken, dem Erzählen und der Illustration, machen diese Bände für mich so unvergessen.
Altersempfehlung beachten
Der Comic ist sehr erwachsen geschrieben und illustriert. Einige Panels scheuen sich auch nicht gegenüber expliziter Gewaltdarstellung, auch wenn es die Authoren meiden zu viel zu zeigen. Entsprechend sollte einem bewusst sein, dass diese Bänder nicht für alle Zielgruppen geeignet sind. Ich selbst als Vater würde eine Altersempfehlung ab dem 15. Lebensjahr geben. Die Gewalt ist nicht überzeichnet, wie in Splattermovies und dient nicht der reinen Unterhaltung. Die Szenen sind auf den Punkt und gehen einem deswegen auch nah.
Bände von Locke & Key
Lock und Key ist in sieben Bänden zu erwerben. Die Preise sind auch überschaubar, insbesondere wenn man den Seitenumfang bedenkt. Der erste Band verfügt über ganze 172 Seiten. Aktuell ist der sechste Band nicht mehr verfügbar bei Panini Comics. Entsprechend empfiehlt es sich, die Werke zeitnah nachzuholen. Gerade mit dem sechsten Band „Alpha & Omega“, konnte der begehrte Eisner Award gewonnen werden. Unabhängig voneinander funktionieren die Bände aber nicht. Empfehlenswert ist mit dem ersten Band zu starten. Panini bieten ihrem Onlineshop auch diverse Leseproben der einzelnen Ausgaben an.